"Geflüchteten begegnen – Brücken bauen, Hände reichen"

Wahlpflichtkurs Religion für Jahrgang 9/10, IGS Salzgitter

Hintergrund: Salzgitter ist für viele Geflüchtete in den letzten Jahren zum Wohnort geworden. Zum einen sind ca. 250 Personen in der Zentralen Unterkunft (ZU I) in Salzgitter-Hallendorf untergebracht. Zum anderen wohnen auch viele Geflüchtete, die ihren Wohnort selbst wählen dürfen, weiterhin in Salzgitter. Die strukturellen Bedingungen führen dazu, dass sich die Geflüchteten in Salzgitter wohlfühlen. Im Projekt „So sehe ich die Welt - und das darüber hinaus! - Anerkennung kultureller und religiöser Gleichwertigkeit“ wurde deutlich, dass es für die Schülerinnen und Schüler noch viele offene Fragen gibt und Begegnungsmöglichkeiten fehlen, obwohl die Schülerinnen und Schüler sich für Geflüchtete engagieren möchten. Ein Jahr nach dem Projekt „So sehe ich die Welt“ startete der Wahlpflichtkurs (WPK) „Geflüchteten begegnen – Brücken bauen, Hände reichen“ in dem gleichen Jahrgang.

Es handelt sich um einen Wahlpflichtkurs für die Schülerinnen und Schüler des 9. bzw. 10. Jahrgangs in den Schuljahren 2017/2018 und 2018/2019 an der IGS Salzgitter. Im 9. Jahrgang wird der WPK 120 Minuten pro Woche unterrichtet, im 10. Jahrgang 60 Minuten.

Der WPK besteht aus drei verschiedenen Phasen, die sich innerhalb der zwei Jahre immer wieder abwechseln: Theoriephasen, Praxisphasen, Reflexionsphasen.

Die Theoriephasen dienen dazu, dass die Schülerinnen und Schüler die theoretischen Grundlagen erarbeiten. Dazu zählen unter anderem die Themen: Nächstenliebe, diakonisches Handeln in der Gesellschaft, biblische Grundlagen, Fluchtursachen, Asylrecht und Integration. Der WPK begann mit einer langen Theoriephase, um die Schülerinnen und Schüler auf die erste Praxisphase vorzubereiten.

In den Praxisphasen findet die Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit den Geflüchteten statt.

Am Ende jeder Praxisdoppelstunde findet eine kurze Reflexionsphase statt, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen stellen, aber auch Erlebnisse schildern können. In diesen Phasen sind neben dem Regionalkoordinator und der Lehrkraft auch die Sozialpädagogen der ZU I anwesend, um offene Fragen klären zu können. In diesen Phasen ist auch Zeit für Einzelgespräche und den Austausch untereinander. Nach ungefähr drei Praxisdoppelstunden findet eine Reflexionsdoppelstunde in der Schule statt. Diese Reflexionsphasen sind besonders wichtig, da die Schülerinnen und Schüler die Chance bekommen müssen, ihre Erfahrungen in den Begegnungen zu reflektieren und zu besprechen.

Zielgruppe: Jahrgang 9, es nehmen 19 Schülerinnen und Schüler teil.

Intention: Begegnungsmöglichkeiten zwischen Schülerinnen und Schülern und Geflüchteten schaffen, bei denen die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen und Fähigkeiten (z.B. sportlicher, handwerklicher oder hauswirtschaftlicher Art), auf unterschiedlichen Ebenen einbringen können. Uns war wichtig, dass die Begegnung und Integration auf Augenhöhe stattfindet und es mit den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten zur Reflexion gibt.

Zeitlicher Umfang: zweijähriger WPK, im ersten Jahr 120 Minuten/Woche, im zweiten Jahr 60 Minuten/Woche

Nadine Vogler

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Gruppenfoto
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